Zwischen Staßfurt und Bernburg quert man hinter Nienburg den Fluß Bode und dann die Saale.
Hinter der Saalebrücke folgt man dem Saaleradweg in Richtung Süden und erreicht alsbald die einstige anhaltische Residenzstadt Bernburg.
In Bernburg trifft der Europaradweg R1 auf den Lutherweg Sachsen-Anhalt. Der Lutherweg verbindet die Lutherstädte Eisleben, Mansfeld und Wittenberg.
Nachdem Sie nordöstlich von Bernburg wieder auf dem Europaradweg R1 sind, fahren sie flußbegleitend die Fuhne entlang.
Danach durchfahren Sie die Orte Baalberge, Leau, Preußlitz und gelangen dann nach Cörmigk.
Direkt am Schloss in Biendorf, wo Sie auch übernachten oder sich das Museum ansehen können, biegen Sie rechts Richtung Frenz ab.
Der Beschilderung folgend, nach dem Bahnübergang links, führt der Weg am Ortsrand um den Ort herum.
Ca. 200 m nach der Querung der Bundesstraße 185 teilt sich die Route nach rechts in Richtung Köthen ( Hauptroute ) und links nach Zabitz als Alternativroute.
Beide Routen führen zum Eike von Repgow Dorf Reppichau.
Wer die Natur und landschaftlich reizvolle Gebiete liebt, fährt weiter auf dem "R1-ALTERNATIV" über Zabitz, Maxdorf nach Drosa und Wulfen.
Interessieren Sie sich für die vielfältige Geschichte der Region, dann fahren Sie die Hauptroute Richtung Köthen, der ehemaligen Residenzstadt des Fürstentums "Anhalt" weiter.
Weiter geht die Fahrt durch Großpaschleben entlang eines ehemaligen Wasserschlosses, welches heute als Seniorenresidenz dient, nach Köthen.
Die Kreis- und Bachstadt hält viel Interessantes für seine Besucher bereit. Fahren Sie die ausgeschilderte Route zum Markt und dann weiter zum Schloss.
Ab Ortsausgang Köthen strebt der R1 durch wiederum ländlich geprägtes Gebiet nach Norden in Richtung Elbe durch Porst, Osternienburg und Elsnigk, um sich hinter Reppichau mit der Alternativroute wieder zu vereinigen.
Das Kunstprojekt Eike von Repgow-Dorf Reppichau ist das erste deutsche Freilichtmuseum zur europäischen Rechtsgeschichte.
Dem Elbestrom weiter in Richtung Osten folgend, gelangt man in die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau.
Südwestlich befindet sich der Ortsteil Kochstedt.
Dieser läßt sich vom Europaradweg R1 u.a. gut über Mosigkau
(mit dem Schloss) erreichen.
Die Stadt und ihre Umgebung ist für Kultur- und Naturfreunde gleichermaßen ein lohnendes Reiseziel. Hier liegen vier von der UNESCO geschützte Stätten auf so engem Raum beieinander, wie nirgendwo sonst in Deutschland.
Das Bauhaus, die Meisterhäuser und das Gartenreich Dessau-Wörlitz gehören zum UNESCO-Welterbe, wie auch die Lutherstätten im nur 35 km entfernten Wittenberg.
Der gesamte Landstrich, von Wiesen und Wäldern an den Flüssen Elbe und Mulde geprägt, wurde von der UNESCO als Biosphären-reservat Mittelelbe unter Schutz gestellt.
Das Bauhausgebäude, welches direkt am R1 liegt, ist eines der wichtigsten Architekturdenkmäler des 20. Jahrhunderts.
In den Meisterhäusern lebten und arbeiteten so berühmte Künstler wie Wassily Kandinsky, Paul Klee und Lyonel Feininger.
Die Schlösser und Parkanlagen des Gartenreiches Dessau-Wörlitz, das von Fürst Leopold III Friedrich Franz von Anhalt im
18. Jahrhundert geschaffen wurde, sind durch schöne Wander- und Radwege, gesäumt von Parkbauten, miteinander verbunden.
Hat man die Stadt Dessau-Roßlau hinter sich gelassen, durchradelt man das UNESCO geschützte Biosphärenreservat "Mittelelbe" mit dem größten zusammenhängenden Auenwald Mitteleuropas.
Die Elbe und ihre Flussauen prägen das Landschaftsbild an dieser Stelle ganz besonders. Alte Flussarme und Kolke mit Wiesen und Weiden lassen den früheren Flussverlauf erahnen.
Mit Oranienbaum und einem Abstecher nach Wörlitz erreichen wir schließlich zwei weitere Teile des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs ( UNESCO-Welterbe ).
Von Wörlitz hat man die Möglichkeit nördlich oder südlich an der Elbe entlang Richtung Lutherstadt Wittenberg zu fahren.
Zum Beispiel über die Fähre nach Coswig (Anhalt)
Oder Sie fahren Richtung Oranienbaum zurück auf die Originalroute.
Hinter Oranienbaum fährt man in Richtung FERROPOLIS.
Eine vor zwei Jahren neu erstellte Streckenführung führt an der "Stadt aus Eisen" vorbei bis nach Gräfenhainichen.
Zunächst geht es weiter durch Wiesen und Felder. Dabei wird die alte Grenze vom Herzogtum Anhalt-Dessau und dem Königreich Preußen überschritten. Einige Grenzsteine, als alte Zeitzeugen, sind noch vorhanden. Diese Grenze bildet heute den Beginn des Naturparks "Dübener Heide", der vom Radweg gestreift wird.
Eingebettet in den natürlichen Flusslandschaften von Elbe und Mulde verströmt der größte Mischwald Mitteldeutschlands die Frische einer eiszeitlich geprägten Hügellandschaft. Die Heide ist ein Paradies für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Es gibt den Weiß- und den Schwarzstorch und den Biber, das Wahrzeichen der Region.
Ein gut markiertes und weit verzweigtes Wander- und Radwegenetz bietet alle Voraussetzungen zu aktiver Erholung. Bad Schmiedeberg und Bad Düben verfügen über traditionsreiche Kurbäder mit umfangreichen Therapieeinrichtungen. Es ist die Braunkohle, die das Gebiet zwischen Wittenberg und Bitterfeld verbindet. Knapp 100 Jahre lang bestimmte sie das Schicksal der Region.
Inzwischen sind die Altlasten weitgehend saniert und die Zeugnisse der reichen Industriegeschichte Mitteldeutschlands zu attraktiven Besucherzentren umgewandelt. Aus Braunkohletagebauen entstanden reizvolle Erholungslandschaften. Kunst- und Kulturprojekte wurden begonnen. Am Gremminer See, einem künstlichen See, der aus dem ehemaligen Tagebau Golpa-Nord hervorgegangen ist, entstand z.B. FERROPOLIS, die Stadt aus Eisen, wo gigantische Bagger eine beeindruckende Kulisse für Konzerte von Rock bis Klassik bilden. Ein kleiner Abstecher lohnt sich.
Radeln wir weiter auf dem R1, gelangen wir zum Bergwitzsee, der ebenfalls seinen Ursprung als Tagebau hat und mit einer Flutung entstand. Der See bietet mit seiner vorzüglichen Wasserqualität inmitten intakter Natur Freizeitspaß für Segler, Surfer, Taucher, Angler und Badegäste. Direkt am See befindet sich ein naturnaher, ökologisch orientierter und familienfreundlicher Campingplatz.
Danach überquert der R1 die Elbe und biegt nördlich ab in die Lutherstadt Wittenberg.
Fahrradfreundliche Übernachtungsmöglichkeiten
in Lutherstadt Wittenberg
Nachfolgend geben wir Ihnen einige Empfehlungen,
u.a. das Hostel Wittenberg
www.hostel-wittenberg.de
das LUTHER-HOTEL WITTENBERG
www.luther-hotel-wittenberg.de
"Wie man sich bettet, so fährt man!
In Lutherstadt Wittenberg nahm am 31. Oktober 1517 die Reformation ihren Anfang, als Martin Luther an die Tür der Schlosskirche seine 95 Thesen heftete. Der Thesenanschlag löste in der christlichen Welt eine gewaltige Bewegung aus und machte Wittenberg berühmt.
Der 500. Jahrestag im Jahr 2017 soll kein bloßer Gedenktag sein.
Es wurde deshalb die "Lutherdekade" ausgerufen, die 500 Jahre nach dem Eintreffen Luthers in Wittenberg im September 2008 begonnen hat und bis zum 500. Jubiläum des Thesenanschlags 2017 geführt wird.
Von 2008 bis 2017 sollen in jedem Jahr durch das Vorbereitungs-komitee bei der Evangelischen Kirche Deutschlands ( EKD ) inhaltliche Schwerpunkte definiert und in Form von Großveranstaltungen, Landesausstellungen, wissenschaftlichen Kongressen und Tagungen, Kulturveranstaltungen, Tourismusmarketingaktionen und Schulprojekten öffentlichkeitswirksam umgesetzt werden. An den Originalschauplätzen der Reformation wird für jeden Radfahrer der Ursprung der evangelischen Kirche erlebbar.

Blick vom Europaradweg zur Schlosskirche.
Heute gehören die Lutherstätten der Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das wunderschön restaurierte Lutherhaus, die Schlosskirche mit der Thesentür, die Stadtkirche mit dem Cranach-Altar oder die Häuser von Luthers Freunden Melanchthon und Cranach d.Ä. machen die Stadt an der Elbe eine Reise wert.
Weiter geht es in Richtung Norden. Der Radler atmet schon kurz hinter der Stadtgrenze von Wittenberg die würzige Waldluft des sich langsam ankündigenden Flämings ein.
Sanfte Hügel bis 200 m ü. NN, ausgedehnte Laub- und Kiefernwälder, versteckte Dörfer, umgeben von fruchtbaren Wiesen und Äckern, verleihen der Landschaft ihren ureigenen Charakter.
Gönnen Sie sich einen kleinen Abstecher vom R1 zum Schloss Kropstedt, zur einstigen Raubritterburg, umgeben von einem
ca. 10 ha großen englischen Landschaftspark.
Weiter geht es in Richtung Landesgrenze Sachsen-Anhalt.
Kurz vor Klein Marzehns verlassen Sie das Land der Frühaufsteher und erreichen das Nachbarbundesland Brandenburg.
Der gut zu befahrende Radweg ist jetzt vom dichten Flämingwald gesäumt und unterquert die Autobahn A 9, die als Nord-Süd- Verbindung, die Lebensader Berlin mit München verbindet.
In Raben angekommen, begrüßt sie, fast direkt am R1 gelegen, die mittelalterliche Burg Rabenstein. In Raben befindet sich das Naturparkzentrum "Hoher Fläming "( Tel.: 033848 / 60 004 ), wo es neben einem kleinen Laden mit regionalen Produkten, auch eine spannende Naturparkausstellung mit vielen akustischen Elementen gibt.
Hier hat man im Brennereiweg 45 eine R1-Info- und Koodinationsstelle aufgebaut, die Karten und Infomaterial zum R1 und anderen Radwegen bereithält, einen Fahrradverleih, sowie eine Touristen-Information betreibt. Infos unter www.flaeming.net
Der Fläming ist nur dünn besiedelt. Starker Verkehr ist daher nicht zu erwarten. Außerdem ist das Radwegenetz sehr gut ausgebaut.
Wir würden uns über Ihren Besuch freuen.